Neues Leben für einen historischen Bahnhof
Am 1. Oktober 1890 erhielt die Gemeinde Morsbach im heutigen oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen Anschluss an die Welt, denn es wurde die Eisenbahnstrecke Wissen – Morsbach der Preußischen Staatseisenbahn eröffnet. Von Wissen gab es Verbindungen nach Köln, Gießen und Siegen. Diese Strecke, genannt Wissertalbahn, wurde 1908 um die Strecke Hermesdorf – Morsbach mit Morsbach als Kopfbahnhof erweitert.
Das Architekturbüro Bonfanti-Architekten übernahm die Sanierung in Absprache mit dem Denkmalschutzamt. Dabei wurde das Gebäude entkernt, es wurden Wände entfernt und Decken tiefer gelegt, um Platz und eine durchgehende Ebene zu schaffen. Im Empfangsbereich wurden Zementfliesen von Mosáico in Gelb (M05) und Anthrazit (M31) durch das Fliesenhaus Oberberg diagonal verlegt. Das entspricht den originalen Fliesen, die sich sogar noch darunter befinden, wie mir Herr Bonfanti mitteilte. Die ursprüngliche Eingangstür wurde restauriert und dient nun als Windfangtür.
Der angrenzende ehemalige Wartesaal ist heute ein Veranstaltungsraum, in dem Vorträge oder Lesungen gehalten werden und hier kann auch geheiratet werden. Hier besteht der Fußboden aus diagonal verlegten Zementfliesen von Mosáico in Anthrazit. Das Brautpaar und seine Gäste können anschließend im Cafébereich ihren Sektempfang abhalten.
Um die Eisenbahngeschichte hervorzuheben, wurde eine Wand des Cafés mit einem Bild des Kömpeler Tunnels bedruckt. Dieser Tunnel auf der Strecke von Morsbach nach Hermesdorf war mit 786 Metern für eine Nebenbahn ungewöhnlich lang. Diese gesamte noch existierende Strecke wurde 2003 ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt und soll in Zukunft für Fahrten mit Fahrraddraisinen touristisch genutzt werden.